Lage und Geografie des Soonwaldes:

Der Soonwald ist Teil des Hunsrück und liegt im westliche gelegenen Bundesland Rheinland-Pfalz. Der weitestgehend auf einem Quarzit-Kamm gelegene Soonwald liegt dabei in der Landkreisen Rhein-Hunsrück und Bad Kreuznach. Der Simmerbach umfließt den Soonwald im Bogen von Nord nach West, um in Süden in die Nahe zu münden. Dabei bildet er die natürliche Grenze zum Lützelsoon. Im Osten bildet der Guldenbach die Grenze zum Binger-Wald. Im Norden fällt der Quarzit-Rücken in die Ebene um Simmern ab. Südlich des Soonwald schließt sich bis zur Nahe eine vielfältige Hügel- und Plateaulandschaft an. Hier sind auch die berühmten Weinanbaugebiete der Nahe zu finden.

Der Soonwald bildet einen etwa 20 km langen Hochrücken, dessen größte Erhebungen der Ellerspring mit 657 m und der Simmerkopf mit 654 m sind. Auf der kompletten Länge wird der Soonwald durch keinen Fluss unterbrochen. Mit einer Fläche von etwa 200 bis 300 km2 (je nach Quelle) zählt der Soonwald eher zu den kleineren Waldgebieten. Er ist jedoch so gut wie gar nicht zersiedelt und zählt damit zu einem der größten zusammenhängenden Waldgebieten Deutschlands.


Naturpark Soonwald-Nahe

Der Naturpark Soonwald-Nahe wurde im Jahr 2005 gegründet und umfasst neben dem Soonwald auch den Lützelsoon und das Naturland bis Bad Kreuznach und Bad Sobernheim. Der Naturpark besitzt mit 735 km2 etwa die dreifache Fläche des Soonwaldes. Zweck eines Naturparks ist der Schutz der in der Vergangenheit durch den Menschen entstandenen Landschaft. Hierzu zählen Besiedelung, Land- und Waldwirtschaft und in der neuen Vergangenheit wohl auch die Windkraftanlagen. Neben dem Schutz dieser gewachsenen Strukturen, soll die Naturpark-Region auch touristisch genutzt werden. Der Soonwald selber ist touristisch nicht stark erschlossen. Neben wenigen Wandermöglichkeiten, wie beispielsweise der Soonwaldsteig, sind die Einkehrmöglichkeiten sehr überschaubar. Hierzu muss sich der Besucher eher in Richtung Nahe und den größeren Ortschaften orientieren.

Der Soonwald stand auch in der näheren Auswahl zum rheinland-pfälzischen Nationalpark. Da die Anrainer mehr die Einschränkungen als die Optionen gesehen haben, hat sich letztendlich der Hunsrück-Hochwald weiter im Westen durchgesetzt. Mit dem Idarwald und Hochwald zieht sich der Nationalpark über das Hunsrücker Mittelgebirge bis in Saarland.

Kalauer zum Soonwald

Frage: Woran erkennt man, das es Herbst im Soonwald ist?

Antwort: Dass an jedem Waldweg ein Mainzer Auto steht! Ironie aus
Die Möglichkeiten im Soonwald lecker Pilze zu sammeln hat sich weit herumgesprochen. Bittet beachtet doch, dass Steinpilze unter Naturschutz stehen. Diese dürfen nur für den Eigenbedarf bis zu 2 Kilogramm gesammelt werden. Bei einer mittleren Größe entspricht dies 5 bis 8 Pilze. Es sollen aber auch schon Steinpilze von bis zu 5 Kilogramm gefunden worden sein. Denkt auch daran, je größer der Pilz, desto weniger Geschmack hat er. Und nicht nur Maden und Schnecken, sondern auch manches Wildtier nutzen den Pilz als Nahrung. Und zu Guter Letzt sollte jeder an die große Bedeutung der Pilze beim Abbau der organischen Materie in der Natur denken.
Auf der Homepage von Anwalt.de findet Ihr eine gute Zusammenfassung zur rechtlichen Situation des Pilzsammelns.

Natur im Soonwald

Zu Zeiten des Erzabbaus wurden der Wald im großen Maße für die Holzkohlegewinnung abgeholzt und mit schnell wachsenden Fichten aufgeforstet. In der jüngeren Vergangenheit wurden die Monokulturen zurückgedrängt und die Forstwirtschaft setzt wieder stärker auf die ursprünglichen Baumarten Buche und Eiche. Auf dem Gebiet des Soonwaldes haben sich daher vielschichtige Mischwälder gebildet, in denen auch Tannen, Erlen, Birken und Ebereschen zu finden sind. Neben den Waldflächen sind im Soonwald auch einige Feuchtwiesen zu finden, die seltene Pflanzen und Insekten beheimatet. Zudem wurden einige der angelegten Entwässerungsgräben unterbrochen, sodass sich dort eine Moorlandschaft zurückbilden kann.

Durch die große, zusammenhängende Waldfläche beheimatet der Soonwald die typischen Waldbewohner, wie Wildschwein, Rehe und Hirsche. Noch vor wenigen Jahren konnten auch Mufflons beobachtet werden. Dass es sich bei den Mufflons jedoch nicht um eine einheimische Art handeltet, haben sich Mufflons nicht durchgesetzt und sind per Jagd dezimiert worden und letztendlich ausgestorben. Besonders stolz ist der Soonwald auf seine hohe Wildkatzenpopulation und das Vorkommen von Schwarzstorch und Rotmilan.

Das Wohnen am Soonwald bedeutet jedoch auch, dass die wilden Tiere sehr nah kommen. Wildschweine können den Garten durchwühlen und uns wurden auch schon von Begegnungen mit Rehen in der eigenen Garage berichtet. Daneben bietet der Dachstuhl einen willkommenen Rückzugsort für den Steinmarder. Durch die lauten Lauf- und Klopfgeräusche wird der Steinmarder auch als wahrer Poltergeist wahrgenommen. Nicht willkommen ist auch der Waschbär, der sich gerne an Mülleimern bedient. Der Komposthaufen dagegen ist die optimale Brutstätte für Schlangen. Die heimischen Ringelnatter (oder Schlingnatter) legen ihre Eier in dem Komposthaufen und lassen diese durch die im Inneren herrschende Temperatur ausbrüten.


Wohnen am Soonwald:

Der Soonwald ist ein lebenswertes Gebiet zum Wohnen in Deutschland. Die große, zusammenhängende Waldfläche wird nur von wenigen Straßen zerschnitten. Die kleinen Ortschaften liegen dabei an den Rändern des Quarzit-Rückens. Hierzu zählen beispielsweise Seibersbach, Argenthal, Gemünden oder Winterbach. Wer eine größere Ortschaft aufsuchen möchte, muss schon ein wenig fahren, um nach Bad Kreuznach, Bingen, Mainz oder Koblenz zu gelangen. Die Anbindung erfolgt über Landstraßen, Schnellstraßen oder die Autobahn A61.

An dieser Stelle soll auf die Vorteile der Wohnlage am Soonwald eingegangen werden. Die dünne Besiedelung und die wenigen Straßen bescheren den Anwohnern ein hohes Maß an Ruhe. Auch die Flugrouten liegen eher im Norden (von Hahn) und im Osten (von Frankfurt), sodass höchstens mal Kleinflugzeuge oder ganz selten mal eine Militärmaschine die absolute Ruhe stört. Der Wald vor der Haustür sorgt zudem für saubere Luft. Wenn es im Sommer zu heiß wird, der kann das angenehme Klima im Wald auskosten. Die Regenhäufigkeit und Niederschlagsmenge hängt davon ab, an welchem Hang man wohnt. Weil das Wetter häufig von Westen kommt, ist der Nordhang gegenüber dem Südhang bezüglich des Regenrisikos etwas benachteiligt. Auch der Nebel und die Wolken fangen sich eher an der Nordseite des Soonwaldes.


1 Kommentar

Avatar von Karl-Otto #21

Karl-Otto -  

Die Eisenerzverhüttung im Soonwald mit Hilfe der Holzkohle war ein Teil vom Ganzen was zur Devastierung des Bodens geführt hat. Dazu kam der Brennholzbedarf aller Gemeinden, die ein Nutzungsrecht im Soonwald hatten. Der Vieheintrieb und die Laubstreunutzung taten ein Übriges. Buche und Eiche ließen sich nicht mehr natürlich verjüngen auf dem verdichteten und ausgehagertem Boden. Dies führte dazu, das man zunächst mit Fichtensamen aus Tirol die Wiederbewaldung angegangen hat.
Nachzulesen in der Dissertation von Dr. Bauer "Der Soonwald".

Avatar des Autor #21

Antwort:

Hallo Karl-Otto, vielen Dank für die Info. Wir freuen uns sehr über jeden Kommentar. Kann die Dissertation irgendwo im Netz aufgerufen werden? Wenn ja, würde ich mich sehr über den Link freuen. Lg Thomas

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